Den Schotten sei dank, dass die Börsenwoche am deutschen Aktienmarkt einen versöhnlichen Abschluss fand. Das Land spaltet sich nicht von Großbritannien ab, so hat es die Mehrheit entschieden. Der Deutsche Aktienindex (DAX) reagierte zumindest mit einem kleinen Plus. Aktienhändler werteten den Ausgang der Abstimmung als Signal an andere Unabhängigkeitsbewegungen innerhalb Europas. Die Börse setzt und hofft auf Einheit auf dem alten Kontinent, denn Geschlossenheit wird mit ökonomischer Stärke gleichgesetzt.

Hamburger Werte zeigten sich in der vergangenen Woche uneinheitlich. Die überraschende Ankündigung der Kupferhütte Aurubis, dass ihr Vorstandschef Peter Willbrandt demnächst das Unternehmen verlassen werde, ließ die Anteilseigner nahezu kalt. Der Kurs bewegte sich kaum. Hier dürfte die Aktionäre die Meldung beruhigt haben, dass Willbrandts Vorgänger Bernd Drouven als Interimschef bereitsteht. Ein erfahrener Manager, der für Kontinuität steht.

Nachdem der Kurs der Hamburger Pharmaforscher von Evotec eine Woche zuvor noch um mehr als 20 Prozent abgesackt war, zeigte sich das Papier nun halbwegs stabil. Das Biotechnologieunternehmen prüft im Skandal um gefälschte Studiendaten rechtliche Schritte. Winkt womöglich Schadenersatz? Die Beiersdorf-Aktie rutschte in den vergangenen Tagen zunächst in ein Tal, welches die Hamburger nach Bekanntwerden der Schottland-Abstimmung allerdings mit besonders großen Schritten verließen. Schotten und Nivea? Besteht hier eine besonders enge Bindung? Selbst Analysten sind ratlos.