Hamburg. Das Hamburgische WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) hat seine Prognosen für die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland nach unten korrigiert und damit einen Kurswechsel vollzogen. Die Hamburger Forscher rechnen nun noch mit einem Wachstum von 1,6 Prozent in diesem und 2,0 Prozent im nächsten Jahr, teilte das Institut am Donnerstag mit. Erst vor drei Monaten hatte das HWWI seine Prognosen nach oben verändert, auf 2,2 Prozent Wachstum 2014 und 2,5 Prozent 2015.

Das Institut begründete die Kehrtwende mit den Konflikten in der Ukraine und im Nahen Osten, die sich bremsend auf die Investitionen ausgewirkt hätten. Zudem entwickele sich der Euro-Raum wenig dynamisch. „Für die zweite Jahreshälfte ist zwar weiter mit Wachstum zu rechnen, allerdings wird sich die Wachstumsdynamik abschwächen“, sagt Anja Rossen, Konjunkturexpertin am HWWI.

Hierfür spreche auch, dass sich die Stimmung in der Wirtschaft zuletzt deutlich eingetrübt habe. So ist der ZEW-Index im August überraschend stark zurückgegangen und auch der Ifo-Index ist bereits das vierte Mal in Folge gesunken. Dennoch stehe die deutsche Wirtschaft weiterhin auf einem soliden Fundament.