Hamburg/Haldensleben. Die Hamburger Otto Group investiert einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag in den weiteren Ausbau ihres zentralen Logistikzentrums in Haldensleben in Sachsen-Anhalt. 350 neue Arbeitsplätze würden auf diese Weise geschaffen, teilte der Konzern am Montag mit. Die inzwischen fünfte Ausbaustufe des Standorts umfasst laut Otto unter anderem die Erweiterung des Versandzentrums im Südhafen und die Ausstattung mit neuer Kommissionier- und Sortiertechnik. Schon heute sind an dem Standort mehr als 3000 Mitarbeiter beschäftigt.

„Die Erweiterung macht das Versandzentrum fit für die Logistikzukunft im boomenden E-Commerce“, erklärte der Chef der Otto-Tochtergesellschaft Hermes Fulfilment, Dieter Urbanke. Hermes wickelt in Haldensleben nicht nur den Distanzhandel für die Otto Group, sondern auch für zahlreiche externe Kunden ab. Wegen des ungebremsten Onlinehandels verzeichnet der Konzern in diesem Bereich seit Jahren hohe Zuwächse.

Das Zentrum in Haldensleben wurde 1994 in Betrieb genommen und seitdem viermal ausgebaut. Mit einer Nutzfläche von umgerechnet 26 Fußballfeldern zählt es zu den größten Logistikstandorten Europas. Täglich werden dort bis zu 300.000 Sendungen kommissioniert und verladen. Insgesamt hat Otto in Sachsen-Anhalt in den vergangenen Jahren eine halbe Milliarde Euro investiert.

Die Erweiterungen gingen allerdings auch auf Kosten anderer Standorte. So entschloss sich der Konzern 2009, die Auslieferung von Artikeln in Hamburg komplett aufzugeben und nach Haldensleben zu verlagern. In der Hansestadt ist neben der Konzernzentrale und mehreren Tochterfirmen seitdem nur noch ein großes Retourenzentrum angesiedelt, in dem sich die Mitarbeiter vor allem um zurückgegebene Modeartikel kümmern.