Hamburg. Die Osteuropa-Krise setzt den Hamburger Schienenlogistik-Konzern VTG unter Druck. Auch ein Stellenabbau wird nicht mehr ausgeschlossen. Im ersten Halbjahr stagnierten die Erlöse bei knapp 405 Millionen Euro. Auch der operative Gewinn (Ebitda) lag mit 90,2 Millionen Euro nur 0,6 Prozent über Vorjahresniveau.

Als Grund nannte Vorstandschef Heiko Fischer am Donnerstag die Osteuropa-Krise. „Das Kerngeschäft, die Waggon-Vermietung, macht mit einer Auslastung von über 90 Prozent zwar Freude“, sagte Fischer. Allerdings liefere die Schienenlogistik nicht die erhofften Impulse vor allem wegen der anhaltenden Spannungen zwischen Russland und der Ukraine. VTG hatte im vergangenen Jahr mit Kühne & Nagel ein Gemeinschaftsunternehmen, die VTG Rail Logistics, gegründet. Von dem Zusammenschluss erhofften sich die Vorstände eine Belebung der Geschäfte vor allem in Russland und der Balkanregion. Stattdessen ist der Umsatz hier eingebrochen. Der Gewinn sank in den ersten sechs Monaten 2014 gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um satte 96 Prozent. „Da haben wir uns nach dem Joint Venture mit Kühne & Nagel mehr erhofft und Personal aufgebaut“, sagte Fischer. In dem Gemeinschaftsunternehmen arbeiten rund 380 Mitarbeiter, 100 davon kommen von Kühne. Da aber bislang keine Besserung in Sicht sei, würden derzeit „Anpassungen“ geprüft, sagte Fischer. Einen Stellenabbau könne er nicht ausschließen, räumte der VTG-Chef ein.

Er bekräftigte aber die Konzernprognose für das Gesamtjahr, die einen Konzernumsatz zwischen 800 und 900 Millionen Euro vorsieht. Den angepeilten Zielkorridor für den Gewinn vor Steuern und Abschreibungen von 188 bis 200 Millionen will VTG am unteren Ende treffen. Sollten die Ziele erreicht werden, sei eine unveränderte Dividende möglich, sagte Fischer.