Es ist fast ein kleines Wunder. Die Weltnachrichten werden unverändert von den Krisenherden in der Ukraine und dem Gazastreifen dominiert. Obwohl für diese geopolitischen Konflikte noch nicht mal in den Ansätzen Lösungen in Sicht sind, konnte sich der Deutsche Aktienindex (DAX) in dieser Woche von seinen vorangegangenen Abschlägen wieder etwas erholen und hält sich auf vergleichsweise hohem Niveau. Dies passt zur Vorhersage des Internationalen Währungsfonds, der für 2014 die Wachstumsprognose für Deutschland auf 1,9 Prozent erhöhte. Gleichzeitig trübt sich das Geschäftsklima deutscher Firmenchefs laut Ifo-Index weiter ein. Widersprüchlicher können Einschätzungen kaum sein.

Das Hamburger Biotechunternehmen Evotec profitierte wiederum in dieser Woche von unbestätigten Übernahmespekulationen durch AstraZeneca, was den Kurs um rund 17 Prozent in die Höhe trieb. Die Aktien des Windkraftunternehmens Nordex legten nach einem Millionenauftrag aus der Türkei deutlich zu. Ein Lehrstück für Geldanlagen war die Gläubigerversammlung des insolventen Windkraftunternehmens Prokon. 75.000 Anleger, von denen rund 5000 in Hamburg erschienen waren, drohen auch nach der Sanierung bis zu 70 Prozent ihres in Genussscheinen angelegten Geldes von 1,4 Milliarden Euro zu verlieren. Nicht zuletzt, weil sie gutgläubig auf die Verlockung von bis zu acht Prozent Zinsen vertrauten. Deshalb: Augen auf bei der Geldanlage. Hohe Zinsen bedeuten in der Regel auch ein hohes Risiko für Verluste.