Kellerhals will mit Investoren 100 Prozent der Anteile kaufen

Düsseldorf. Im Machtkampf um Europas größte Elektronikhandelskette Media-Saturn hat Minderheitseigner Erich Kellerhals erneut eine Übernahme der Metro-Anteile ins Spiel gebracht. Er habe dazu Investoren an der Hand. „Wir haben das alles gründlich durchgerechnet und ausgearbeitet“, sagte Kellerhals der „Süddeutschen Zeitung“. Die Finanzierung sei nicht das Thema, fügte er hinzu. Ein Metro-Sprecher wollte sich dazu nicht äußern. Ein Sprecher von Metro-Großaktionär Haniel sagte, die Holding sei an einer „Befriedung“ des Verhältnisses zwischen Metro und Kellerhals interessiert.

Gründer Kellerhals hält 22 Prozent, der Handelskonzern Metro 78 Prozent. Seit Jahren ringen die beiden Seiten erbittert um das Sagen bei der Kette mit über 56.000 Mitarbeitern, die zuletzt knapp ein Drittel des Metro-Umsatzes erwirtschaftete. Kellerhals hatte bereits 2011 eine Übernahme der Metro-Anteile ins Spiel gebracht. Metro-Chef Olaf Koch hatte seinerseits immer wieder betont, der Konzern wolle Kellerhals’ Anteile kaufen. Folgen hatten die Ankündigungen bislang nicht.

Eine Übernahme des Metro-Anteils durch Kellerhals dürfte zudem teuer werden: Anfang 2013 hatte Media-Saturn-Mitbegründer Leopold Stiefel Media-Saturn-Anteile von knapp drei Prozent an Metro verkauft und Konzernkreisen zufolge rund 230 Millionen Euro erhalten. Auf dieser Grundlage wurde die Kette rein rechnerisch schon damals mit deutlich mehr als sieben Milliarden Euro bewertet.