HWWI prognostiziert Plus von 2,2 Prozent im Jahr 2014. Die Firmen sind zuversichtlich

Hamburg. Die Hamburger Wirtschaft zeigt sich für das Jahr 2014 trotz der angespannten Lage in der Ukraine ausgesprochen zuversichtlich. Sowohl eine Umfrage der Handelskammer unter knapp 700 Unternehmen der Hansestadt als auch eine neue Prognose des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts (HWWI) geben Anlass für Optimismus. „Die Wirtschaft in Hamburg wird in diesem Jahr voraussichtlich um rund 2,2 Prozent wachsen“, sagt Michael Bräuninger, Forschungsdirektor des HWWI. Für Deutschland insgesamt erwartet er ein Plus von 1,7 Prozent.

Im vergangenen Jahr hatte die Wirtschaft der Hansestadt um 0,8 Prozent zugelegt, und damit doppelt so stark wie im gesamten Bundesgebiet. „Wir verzeichnen jetzt eine Erholung in den USA sowie im Euro-Raum, und von beidem profitiert Hamburg erheblich“, so Bräuninger. Sein Forscherteam hat erstmals Indikatoren aus den Handelskammer-Umfragen verwendet, um eine Konjunkturprognose für Hamburg abzuleiten. „In die Kammer-Befragungen gehen Angaben von deutlich mehr Unternehmen ein als in den viel beachteten Ifo-Index“, erklärt Bräuninger.

„Der Rückenwind für weiteres Wachstum der Hamburger Wirtschaft hält an“, sagt Hans-Jörg Schmidt-Trenz, Hauptgeschäftsführer der Handelskammer. Wie schon zu Jahresbeginn fallen auch im Frühjahr die Einschätzungen der befragten Unternehmen zur aktuellen Geschäftslage und der für die nächsten zwölf Monate erwarteten Entwicklung per Saldo positiv aus. Der aus der Firmenumfrage resultierende Geschäftsklimaindikator ist mit 119,5 Punkten gegenüber der Erhebung vor drei Monaten (119,7 Punkte) nahezu unverändert geblieben, wobei Werte über 100 Punkten eine überwiegend positive Einschätzung anzeigen.

Die Personalplanungen der Betriebe sind allerdings noch etwas optimistischer geworden: 20,3 Prozent der Firmen gehen von einer Ausweitung der Belegschaft in den kommenden zwölf Monaten aus, nur 9,6 Prozent rechnen mit einer Reduzierung.

Auffällig ist der enorme Anstieg des Geschäftsklimaindikators in der Baubranche von zuvor 105,8 auf 128,6 Punkte. „Man könnte fast von einem Bauboom sprechen“, so Schmidt-Trenz. Dies sei eine Folge des Niedrigzinsniveaus, aber auch der Senatsinitiative für mehr Wohnungsbau. Eingetrübt haben sich die Perspektiven dagegen bei Banken, Versicherungen sowie in der Medien/IT-Branche.

Unter den von den Firmen genannten Risiken rangiert ein Anstieg der Arbeitskosten weit oben. Dazu trägt nach Auffassung des Kammer-Hauptgeschäftsführers auch der Mindestlohn bei. Fast jedes zweite Unternehmen im verarbeitenden Gewerbe nennt die Energie- und Rohstoffpreise als bedeutendes Risiko. „Da zeigt sich die Problematik des Russland-Ukraine-Konflikts“, so Schmidt-Trenz.