Die HanseMerkur und ihr Vorstandschef Fritz Horst Melsheimer haben etwas geschafft, was etlichen anderen Hamburger Versicherern nicht gelang: die Unabhängigkeit zu sichern und das Unternehmen trotz schwieriger Rahmenbedingungen noch stärker zu machen. Mit schöner Regelmäßigkeit konnte Melsheimer vermelden, HanseMerkur habe sich besser entwickelt als die Branche.

Auch wenn man ein gutes Team hat, fordern solche Erfolge viel Zeit. Vielleicht hat dies mit dazu beigetragen, dass Melsheimer als Präses der Handelskammer seit 2011 über weite Strecken eher hanseatisch zurückhaltend agierte.

Es wäre aber nicht überraschend, wenn er in den nächsten drei Jahren in diesem Amt, dann ohne die Bürde des Vorstandsvorsitzes bei einem großen Versicherer, stärker von sich reden machen würde – auch um den Ruf loszuwerden, nur ein Notkandidat gewesen zu sein, weil sich kein anderer fand. Ende Dezember, also bereits vor seiner erneuten Kandidatur, hatte er bei der Rede zum „Ehrbaren Kaufmann“ jedenfalls eine offensivere Rolle der Kammer in der Meinungsbildung der Stadt angekündigt. In der Wirtschaft – und bei den „Kammer- Rebellen“ – ist man gespannt.