Konzern stellt in Hamburg Exportfibel und Onlinehilfen vor. Das kostenlose Nachschlagewerk enthält unter anderem Informationen zum Onlinekauf- und Suchverhalten in den unterschiedlichen Staaten.

Hamburg. Der Internetkonzern Google will deutschen Mittelständlern dabei helfen, ihre Produkte leichter ins Ausland zu exportieren. Zu diesem Zweck hat der Suchmaschinenbetreiber eine Datensammlung mit Kennzahlen der wichtigsten internationalen Märkte wie den USA, Großbritannien, Russland oder Brasilien aufgelegt, wie das Unternehmen am Mittwoch in Hamburg bekannt gab.

Das kostenlose Nachschlagewerk enthält Informationen zum Onlinekauf- und Suchverhalten in den unterschiedlichen Staaten, aber auch Daten zu gesetzlichen Feiertagen oder den saisonalen Schlussverkäufen, um den Verkauf in fremden Märkten besser planen zu können. Aus der „Export Business Map“ geht beispielsweise hervor, dass 63 Prozent der Franzosen das Internet nutzen, dass fast 80 Prozent der Menschen in den USA Handy-Nutzer sind und dass polnische Internetnutzer sozialer Netzwerke dort durchschnittlich elf Stunden verbringen.

„Unternehmen, die auf das Internet setzen, wachsen schneller und exportieren mehr als reine Offline-Firmen“, sagt Stefan Hentschel, der bei Google in Hamburg große Kunden aus der Industrie betreut. „Schon heute erzielen 13 Prozent der deutschen Werbekunden von Google mehr Klicks aus dem Ausland als in Deutschland selbst.“ Für den Suchmaschinenkonzern rechnet sich das Engagement, weil das Unternehmen auf diese Weise höhere Anzeigenerlöse erzielen kann.

Zusätzlich zu der Exportfibel bietet Google auch Onlinewerkzeuge an, mit denen Firmen die Exportchancen für bestimmte Produkte schon im Vorfeld bestimmen können. So lässt sich beispielsweise feststellen, wie viele Suchanfragen in Indonesien nach Begriffen wie „Tablet“ oder „Schuhe“ gestellt wurden oder wie viele Italiener gerade nach einer bestimmten Sorte Schrauben, Käse oder Druckmaschinen Ausschau halten.

Die westfälische Firma Celexon, die einen Onlineshop für Projektoren und anderes Heimkino-Zubehör betreibt, hat nach eigenen Angaben ihre Auslandsexpansion mit Hilfe der Google-Tools geplant. „Wir konnten mit den Werkzeugen ziemlich genau kalkulieren, wie hoch die Nachfrage nach Projektoren in den Niederlanden ausfallen würde“, sagt Firmenchef Christoph Hertz. Das Unternehmen, das 2003 als Garagenfirma mit einigen Verkäufen auf Ebay begann, ist heute in elf Ländern aktiv und kam im Geschäftsjahr 2012/2013 auf einen Umsatz von rund 45 Millionen Euro. Als nächstes wolle man nach Russland und in die Türkei expandieren, sagt Hertz.