Hamburg. Die Handelskammer hat am Montag die ersten fünf Jugendlichen aus Katalonien begrüßt, die eine Lehre in Hamburg begonnen haben. Die spanischen Azubis werden in der Hansestadt unter anderem zu Versicherungskaufleuten, Mediengestaltern, Köchen und Verfahrensmechanikern ausgebildet. Untergebracht sind sie derzeit in Gastfamilien.

Das Pilotprojekt ist Teil eines Kooperationsabkommens, das die Kammer und die IHK Barcelona im Januar dieses Jahres vereinbart hatten. Es soll ein Zeichen gegen die grassierende Jugendarbeitslosigkeit in dem südeuropäischen Land setzen. Derzeit sind etwa 900.000 junge Spanier unter 25 Jahren ohne Job. Handelskammerpräses Fritz Horst Melsheimer kündigte an, Katalonien auch bei der Einführung eines dualen Ausbildungssystems nach deutschem Vorbild zu unterstützen.

Insgesamt hatten sich rund 60 Jugendliche um die Ausbildungsplätze in Hamburg beworben. Ausgewählt wurden die Teilnehmer mithilfe von Interviews in der IHK Barcelona und durch Vorstellungsgespräche in der Hansestadt.

Neben der Handelskammer bemühen sich derzeit auch andere Organisationen, Jugendliche aus Südeuropa zur Ausbildung in die Hansestadt zu holen. So haben 17 junge Erwachsene aus Spanien und Portugal auf Initiative der Arbeitsagentur und der Bildungseinrichtung Grone eine Lehre im Hamburger Hotelgewerbe begonnen. Darüber hinaus beschäftigen auch die ersten Handwerker spanische Azubis.

Die Asklepios Kliniken haben hingegen ein deutsch-tunesisches Ausbildungsprojekt gestoppt, weil es Streit um eine Beteiligung an den Ausbildungskosten gibt.