Frankfurt/Hamburg. Die Hamburger Freenet AG wird entgegen den bisherigen Plänen ohne den Mobilfunkanbieter Drillisch ihren Weg gehen: Drillisch macht die Hälfte seines Anteils am Rivalen Freenet zu Geld. Das Unternehmen habe 10,4 Prozent der Freenet-Anteile an die Bank of America verkauft, teilte Drillisch am Dienstag mit. Die Aktien seien zu einem Kurs von 18,51 Euro über den Tisch gegangen. Der Firma könne nicht nur Schulden von 136 Millionen Euro bei der Bank of America tilgen, sondern fahre unter dem Strich auch noch einen Vorsteuerertrag von 151 Millionen Euro ein. Drillisch hält nun noch 10,44 Prozent an Freenet. Damit legt Drillisch die lang gehegten Pläne für eine Fusion mit den Hamburgern in die Schublade. Die beiden Unternehmen hatten in der Vergangenheit wiederholt über ein Zusammengehen gesprochen.

Die Freenet Group, der größte von einem Netzbetreiber unabhängige Telekomdienstleister Deutschlands mit 3886 Mitarbeitern, hat nun aber Pläne mit Apple: Die Hamburger Firma steht vor der Übernahme der Apple-Händlerkette Gravis. Dadurch will Freenet seine Kundenbasis verbreitern und künftig auch in etlichen seiner Mobilcom-Debitel-Shops Apple-Produkte anbieten. Freenet vermarktet bisher unter eigenem Namen Mobilfunkdienstleistungen von Vodafone, der Deutschen Telekom, E-Plus und O2.