Im Alter von fünf Jahren baute er mit seinem Vater die erste Modellbahn-Anlage. Es folgten 16 weitere, bis er von zu Hause auszog. Manfred Wolter, 63, sagt: "Es war eine goldene Kindheit, mein Vater hatte immer Zeit für mich." Heute ist er Chef der Barmbeker Modellbahnkiste, eines der ältesten Eisenbahnläden in Hamburg. Den gelernten Dekorateur fasziniert vor allem der Bau von Landschaften zwischen den Schienen. Dass viele Jugendliche heute Computer vorziehen und "vor dieser Verblödungsmaschine" sitzen statt kreativ zu spielen, kann Wolter nicht nachvollziehen. "Ich bin mein Leben lang ein großes Kind geblieben."

Das kommt bei seinen Kunden gut an. Mit vielen ist er per Du und um einen lockeren Spruch nie verlegen. "Ich kann mir nichts anderes vorstellen, als Modelleisenbahnen zu verkaufen", sagt der Hamburger, der heute in Salzhausen wohnt. Dort steht eine H0-Anlage im Keller, und durch den Garten fährt eine Großbahn.

Auch seine Frau Petra hat Spaß am Eisenbahnhobby: "Wenn unsere Enkel zu Besuch kommen, geht es in den Keller, und meine Frau übernimmt auch ein Fahrpult." Besonders in Jan, 11, Sohn von Tochter Christina und Schwiegersohn Markus Goth, setzt Wolter Hoffnungen. Der Junge soll mal das Geschäft übernehmen. Bis dahin kann ihm sein Vater alles erklären. Der führt die Modellbahnkisten-Filiale am Hauptbahnhof.