Keine Frage, der Goldpreis hat seit der Jahrtausendwende eine beeindruckende Entwicklung gezeigt. Bis zum Allzeithoch von gut 1900 Dollar je Feinunze im Sommer 2011 hat er sich in diesem Zeitraum ungefähr versechsfacht. Das dürfte ganz besonders die Deutschen freuen, die im internationalen Vergleich zu den treuesten Anhängern zählen; knapp 30 Prozent der Bundesbürger besitzen Goldmünzen oder -barren. Dabei schien ein Ende der Hausse nicht absehbar: Für 2013 prognostizierten viele Experten einen weiteren Anstieg auf mehr als 2000 Dollar.

Doch nicht immer geschieht am Markt das, was die Analysten erwarten. Bisher sieht es jedenfalls nicht nach weiteren Preisrekorden aus - im Gegenteil. Seit Oktober 2012 ist der Börsenwert des Edelmetalls um mehr als 200 Dollar je Feinunze abgerutscht. Den Anlegern wird nun vor Augen geführt, was viele von ihnen verdrängt hatten: Gold ist nicht weniger schwankungsanfällig als ein Aktienkurs. Über die zurückliegenden Jahre wurde der Preis immer stärker von spekulativen Investments bestimmt und immer weniger von der Nachfrage der Juweliere und Elektronikhersteller.

Zwar spricht nichts dagegen, Gold gewissermaßen als "Krisenwährung" zur Absicherung im Portfolio zu halten, wenn man etwa einen starken Anstieg der Inflationsrate befürchtet oder gar vor einem Zusammenbruch des Euro Angst hat. Schließlich weiß niemand, welche Folgen die Schuldenkrise auf längere Sicht hat. Vor irrationalen Übertreibungen aber kann man nur warnen. Viel mehr als fünf Prozent des Vermögens sollten nicht in Gold angelegt sein.