Agenturchef Fock begründet steigende Arbeitslosenzahl mit der Wintersaison. 15.566 Stellen sind aktuell nicht besetzt

Hamburg. Die Arbeitslosigkeit in Hamburg ist zu Jahresbeginn wieder gestiegen. Auswirkungen der schwächeren Konjunktur sind aber bisher nicht festzustellen. Dieses Fazit zog am Donnerstag der Chef der Hamburger Arbeitsagentur, Sönke Fock, als er die Zahlen für Januar vorlegte. "Das Plus ist allein saisonbedingt, weil das Winterwetter beispielsweise die Möglichkeiten im Bau eingeschränkt hat", sagte Fock. Auch Frank-Jürgen Weise, der Chef der Bundesagentur, bewertet die Situation ähnlich. "Die ungünstigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben auf dem Arbeitsmarkt nur wenige Spuren hinterlassen", sagte Weise in Nürnberg. Bundesweit stieg die Zahl der Arbeitslosen um 298.000 auf gut 3,1 Millionen.

In Hamburg waren im Januar 72.579 Menschen ohne Job. Zwar stieg die Quote gegenüber Dezember von 7,1 auf 7,6 Prozent. Doch seit 1994 waren an der Elbe in keinem Januar weniger Menschen arbeitslos als jetzt. Auch die Nachfrage nach Arbeitskräften liege weiter auf einem "hohen Niveau", sagte Fock. So bieten Hamburgs Firmen zwar erstmals seit einigen Monaten mit 15.566 weniger als 16.000 freie Stellen an. Doch der aktuelle Wert ist immer noch höher als Anfang 2012, als die konjunkturelle Lage günstiger war. Die meisten Mitarbeiter werden in Hamburg mit 3973 in der Produktion gesucht. Das größte Plus gegenüber dem Vorjahr gibt es im Gesundheitsbereich. Dort sind mit 2272 insgesamt 517 Stellen mehr frei als Anfang 2012.

Für den Februar erwartet Fock kaum Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt. Allerdings könnten sich die Vorbreitungen für die Internationale Bauausstellung und die Internationale Gartenschau noch im Winter positiv auswirken. "Voraussichtlich wird die Zahl der Menschen ohne Job im März wieder sinken", sagte der Agenturchef.