Vor allem Modeketten und Textilhändler in Hamburg sind unzufrieden. Immer mehr Onlinekäufer

Hamburg. Regen, Eis und Schnee haben den Hamburger Einzelhändlern die Geschäfte am letzten Adventswochenende verdorben. "Viele Kunden sind angesichts der schwierigen Wetterverhältnisse zu Hause oder in ihren Stadtvierteln geblieben, anstatt zum Shoppen in die Innenstadt zu fahren", sagte der Geschäftsführer der Fachverbände des Hamburger Einzelhandels, Wolfgang Linnekogel, dem Abendblatt.

Auch insgesamt fällt seine Bilanz für das diesjährige Weihnachtsgeschäft eher ernüchternd aus. "Nicht nur das Wetter hat nicht mitgespielt, die Hamburger haben auch mehr online eingekauft, was dann zulasten der stationären Geschäfte ging."

Hatte Linnekogel zu Beginn des Weihnachtsgeschäfts noch mit einem Umsatzplus von bis zu 2,5 Prozent für den Hamburger Einzelhandel gerechnet, so schraubte er seine Prognose jetzt auf maximal 1,5 Prozent zurück. Vor allem die Textilhändler seien mit den Erlösen in diesem Jahr ausgesprochen unzufrieden. Viele Unternehmen hatten schon vor dem Fest begonnen, ihre Waren herabzusetzen, um auf diese Weise den Umsatz ein wenig anzukurbeln.

Bundesweit ist das Weihnachtsgeschäft bislang ebenfalls hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Zwar habe es in der letzten Woche vor Heiligabend deutlich an Schwung gewonnen, der Start sei aber vergleichsweise verhalten gewesen, berichtete der Handelsverband Deutschland (HDE) am Sonntag. Für eine Gesamtbilanz sei es allerdings noch zu früh. Zu Heiligabend werde mit zahlreichen Last-Minute-Geschenkekäufern gerechnet.

Auch die Brückentage zwischen Weihnachten und Silvester seien wichtige Einkaufstage, wenn Gutscheine und Geldgeschenke eingelöst werden. An diesem Montag haben die Geschäfte bis 14 Uhr geöffnet. Vor allem der Lebensmitteleinzelhandel sei auf einen großen Kundenansturm vorbereitet.

"Weihnachtsgeschenke werden immer häufiger erst kurz vor dem Fest gekauft", sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth.