Hamburg. Die Staatsanwaltschaft Hamburg hat Ermittlungen gegen Manager des Hamburger Fondshauses Wölbern Invest aufgenommen. Es sei ein förmliches Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Untreue gegen "zwei männliche Personen" eingeleitet worden, sagte ein Sprecher der Behörde. Es gehe dabei um den von Anlegern erhobenen Vorwurf der zweckwidrigen Verwendung von Fondsgeldern.

Die Ermittlungen richten sich auch gegen Heinrich Maria Schulte, Inhaber von Wölbern Invest. "Schulte gehört der Geschäftsführung aller betroffenen Fonds an", sagte der Hamburger Rechtsanwalt Matthias Gröpper, der Wölbern-Anleger vertritt. Hintergrund der Anzeige von Anlegern ist der Streit um einen Liquiditätspool für eine Reihe geschlossener Immobilienfonds: Nach den Plänen des Managements sollten die Liquiditätsreserven der Fonds zunächst für zwei Jahre in einer separaten Gesellschaft gebündelt werden.

"Aus diesem Pool sollten Darlehen an Fonds gegeben werden, die Liquiditätsbedarf haben", erklärte Gröpper. Zwar stimmte Anfang des Jahres eine Mehrheit der Investoren diesem Plan zu. Etliche Anleger wehrten sich aber gegen dieses System. "In allen Fällen waren die Anträge auf einstweilige Verfügungen gegen das Liquiditätsmanagement erfolgreich", so Gröpper.

Die aktuelle Anzeige beruht auf dem Verdacht, Schulte habe bereits vor den Beschlüssen zu dem Liquiditätspool Gelder in Millionenhöhe aus Fonds entnommen und zur Finanzierung anderer Projekte verwendet. Die Staatsanwaltschaft hatte daraufhin Vorermittlungen aufgenommen, aber zunächst wieder eingestellt. Nach Protesten von Anlegern kam es nun zu dem Ermittlungsverfahren. Vom Unternehmen gab es auf Anfrage keine Stellungnahme zu den Ermittlungen.