Berlin/Hannover. Neue Chance für eine parteiübergreifende Suche nach einem atomaren Endlager: Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) hat am Freitag einen Baustopp im Salzstock von Gorleben verkündet. Dieser gilt zunächst bis zur Bundestagswahl im September 2013. Es gebe den "ehrlichen Willen" auf allen Seiten, bis dahin zu einer Einigung zu kommen, sagte Altmaier. Ziel sei eine neue ergebnisoffene Suche nach dem am besten geeigneten Standort für ein Endlager.

Auf Bundesebene stieß er damit auf überwiegende Zustimmung auch bei SPD und Grünen. So würden in Gorleben keine neuen Fakten geschaffen. In Niedersachsen dagegen, wo am 20. Januar ein neuer Landtag gewählt wird, gibt es Widerspruch. "Gorleben muss raus", forderte SPD-Spitzenkandidat Stephan Weil. Der Ort im Wendland dürfe keine Option mehr sein.

Niedersachsens Ministerpräsident David McAllister (CDU) lobte den Entschluss Altmaiers: "Die Entscheidung erhöht die Chance auf einen parteiübergreifenden Konsens, der in dieser Frage unbedingt notwendig ist." McAllister hatte zuletzt auch eine rückholbare Endlagerung von Atommüll ins Spiel gebracht, was Salzstöcke wie Gorleben ausschließen würde. Gleichzeitig setzte er sich dafür ein, Gorleben als einen von mehreren Standorten in eine neue Endlagersuche einzubeziehen. Daran hängt wiederum die Bereitschaft der anderen Bundesländer, sich überhaupt an einer solchen Suche zu beteiligen.