Brandbrief von Betriebsräten: Wenn Energiekosten steigen, sind Arbeitsplätze in Gefahr

Hamburg. Das hat es in Hamburgs Wirtschaft noch nie gegeben: In einem gemeinsamen Brief warnen die Betriebsratschefs der Kupferhütte Aurubis, der Holborn Raffinerie, von Trimet Aluminium, dem Stahlwerk Arcelor Mittal und der H&R Ölwerke Schindler davor, auch Industriebetriebe mit hohem Stromverbrauch mit dem vollem Netzentgelt und weiteren Abgaben nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) zu belasten. "Die Entlastungen von Stromzusatzkosten für die Energiewende für Industrieunternehmen, die viel Energie verbrauchen, (...) sind dringend notwendig, um unsere Hamburger Grundstoff-Industrie im internationalen Wettbewerb zu sichern", heißt es in dem Brandbrief, der dem Abendblatt vorliegt. Anderenfalls seien Arbeitsplätze bei den Firmen, die in der Hansestadt mehr als 5000 Mitarbeiter haben, in Gefahr.

Hintergrund ist die Diskussion um die Befreiung vieler Firmen von den Anfang 2013 steigenden EEG-Abgaben. Laut Netzagentur müssen zehn Hamburger Firmen die höheren Netzentgelte nicht zahlen. Die Grünen kritisieren das. Die Betriebsräte halten dagegen: "Auf den globalen Rohstoffmärkten lassen sich Preiszuschläge für einen nationalen Ausbau der regenerativen Energien nicht erzielen. Deutsche Produkte wären dann zu teuer."