Die Krise ist zum Größtenteil überstanden. Josef Ackermann sieht optimistisch in die Zukunft zeigte sich über die Erholung an Aktienmärkten erfreut.

Frankfurt. Für den Vorstandschef der Deutschen Bank hat die Welt die Finanzkrise zum größten Teil überstanden. "Der schlimmste Teil der Finanzkrise scheint hinter uns zu liegen", sagte Josef Ackermann am Freitag auf dem Europäischen Bankenkongress in Frankfurt. Optimistisch stimme ihn die Erholung an Aktien- und anderen Kapitalmärkten. Die Eurozone habe die Rezession offenbar hinter sich. Das Ende der Krise auszurufen, hält Ackermann aber für voreilig: "Es ist zu früh, um zu jubeln."

Dank der Hilfe des Staates sei die Situation unter Kontrolle. Ackermann räumte zwar ein, dass es Veränderungen geben müsse, wandte sich aber gegen einen zu starken Einfluss des Staates. Mit dieser Meinung steht er in der Branche nicht alleine da. Und dies erzürnt führende Politiker. "Ich hoffe, dass niemand glaubt, wir hätten die Krise schon überstanden", sagte Finanzminister Wolfgang Schäuble vor den Spitzen der europäischen Bankenwelt. Das sei Wunschdenken. Schäuble mahnte die Banker, sie sollten mit dem Staat kooperieren. "Niemand sollte etwa dem Verdacht Nahrung geben, vorübergehende Einschränkungen für Vergütungsregelungen könnten Motiv sein, sachlich gebotene Schritte zur Stabilisierung des Finanzsektors zu unterlassen." Etliche Bankchefs weigern sich bislang, Staatshilfe anzunehmen. Dies würde automatisch die Deckelung der Gehälter auf eine halbe Million Euro bedeuten.

Bekanntester Vertreter dieser Haltung ist Ackermann selbst, dessen Deutsche Bank glimpflich durch die Krise gekommen ist und schon wieder Milliarden verdient. Bundeskanzlerin Angela Merkel legte in Berlin noch einen gegen die Branche nach: "Manch einer im Finanzsektor (...) riskiert schon wieder eine ziemlich große Lippe."