Die Nachricht über einen Auftrag und ein Börsengerücht haben den Aktienkurs des Windkraftspezialisten nach oben getrieben.

Norderstedt. Das Norderstedter Unternehmen gab die Lieferung von 36 Turbinen in die Türkei bekannt. Zudem soll eine der einflussreichsten deutschen Industrieellenfamilien an einem Ausbau der Beteiligung interessiert sein. "Angeblich will die Quandt-Familie 15,50 Euro je Nordex-Aktie zahlen", sagten Börsianer.

Die Quandts sind als Großaktionäre des Münchner Autobauers BMW und des Chemiekonzerns Altana bekannt. In den Schlagzeilen war zuletzt vor allem die Quandt-Tochter Susanne Klatten, die wegen einer Affäre vom Schweizer Helg Sgarbi erpresst worden war. "Die Familie Klatten hält über Skion derzeit 22 Prozent an Nordex und fühlt sich mit dieser Position sehr wohl", sagte ein Sprecher. Die reichste Frau Deutschlands hat in der Gesellschaft Skion ihre Beteiligungen gebündelt. Die Nordex-Aktie verteuerte sich gestern um bis zu fünf Prozent, ehe sie mit plus 1,2 Prozent bei 11,84 Euro schloss. Ein Nordex-Sprecher sagte, er habe keine Kenntnis von einem Kaufinteressenten.

Ihr Interesse in einen Kaufvertrag umgewandelt haben die türkischen Kraftwerksbetreiber Bilgin Enerji. Nach einem ersten Großauftrag Ende Juni wird Nordex vom Jahreswechsel an insgesamt weitere 36 Turbinen für den in der West-Türkei geplanten Windpark Soma ausliefern. Vor knapp vier Monaten hatte Bilgin für seinen Park Bergama ebenfalls 36 Aggregate bei Nordex bestellt. Beide Projekte sollen nach ihrer Fertigstellung eine Leistung von je 90 Megawatt erzielen und rund 150 000 Haushalte mit Strom versorgen.