Partner wollen Events mit Künstlern wie Placido Domingo ausbauen. Peter Schwenkow wird Chef der Allianz.

Hamburg. Mit Operndiva Anna Netrebko ist er auf Du und Du, mit Jessye Norman trifft er sich zum Mittagessen in New York und Starpianist Lang Lang schaut samt Mutter schon mal beim Firmenjubiläum vorbei: Konzertveranstalter Peter Schwenkow ist mit seiner Deutschen Entertainment AG (DEAG) eine feste Größe im deutschen und europäischen Klassikgeschäft. Nun schickt sich der 55-Jährige an, seine Konzertaktivitäten deutlich auszubauen.

Dafür hat sich der gebürtige Hamburger einen mächtigen Partner ins Boot geholt. Der weltweit zweitgrößte Musikkonzern Sony beteiligt sich mit 49 Prozent an der Tochtergesellschaft DEAG Classics AG, wie ein Unternehmenssprecher dem Abendblatt bestätigt. Der Kaufpreis liegt bei einem zweistelligen Millionen-Euro-Betrag. Ziel sei es, die Zusammenarbeit mit Künstlern wie Plácido Domingo, David Garrett oder Rolando Villazón zu vertiefen, hieß es. Über die strategische Partnerschaft werde zudem eine Expansion in mehrere europäische Länder angestrebt, teilten die Partner weiter mit. Bestandteil der neuen Verbindung sind bereits die DEAG-Aktivitäten in Großbritannien. Schwenkow hatte dort bereits im vergangenen Jahr den Veranstalter Raymond Gubbay übernommen.

Für Sony ist die Partnerschaft mit den Berlinern ein wichtiger Schritt bei der stärkeren Fokussierung auf das Klassik- und Veranstaltungsgeschäft. Das Unternehmen hatte dies zu Jahresbeginn angekündigt und den für Kontakte zu hochkarätigen Künstlern bekannten Bogdan Roscic als Geschäftsführer seiner Klassiksparte engagiert. Bislang ist der Konzern vor allem im Popgeschäft vertreten.

Schwenkow konzentriert sich mit der DEAG seit dem Jahr 2004 verstärkt auf die Vermarktung von Künstlern aus der Klassikszene. In Hamburg sind dafür seine Tochterunternehmen Elbklassik und River-Concerts zuständig. Dabei ist es dem Veranstalter gelungen, Klassikkonzerte zu kommerziellen Großveranstaltungen zu machen. Mit Operndiva Netrebko füllte er die Berliner Waldbühne, Hallen und Open-Air-Plätze. Mit dem zwischen Popkommerz und Klassik geigenden David Garrett hat Schwenkow einen Künstler an der Hand, der besonders gut in sein Konzept zwischen ernster und unterhaltender Musik passt. Dieser sogenannte Cross-Over-Bereich soll durch die Allianz mit dem Musikriesen Sony noch deutlich vergrößert werden.

Die Anleger der börsennotierten DEAG reagierten auf die neue Partnerschaft jedenfalls euphorisch: Die Aktie schnellte um bis zu 56 Prozent nach oben und lag am Nachmittag mit 1,23 Euro 37 Prozent über dem Vortages-Schlusskurs.