Dubai. Airbus hat auf der Luftfahrtmesse in Dubai die Nase vorn. Der europäische Flugzeugbauer erhielt in den vergangenen Tagen Aufträge und Vorverträge für 211 Flugzeuge im Wert von 20,5 Milliarden Dollar (15,1 Milliarden Euro). Der US-Konkurrent Boeing brachte es unterdessen nur auf 52 Flugzeuge mit einem Listenpreis von insgesamt 18,6 Milliarden Dollar, weil er bei den lukrativen Großraumjets wie der 777 vorn liegt. Allerdings sind bei Flugzeugbestellungen Nachlässe im zweistelligen Prozentbereich üblich.

Gestern Abend meldete die EADS-Tochter eine weitere Order. Die mexikanische Billigfluglinie Volaris bestellte 44 Maschinen der A320-Familie. Davon entfielen 30 Flugzeuge auf den sparsamen A320neo. Nach Listenpreis hat die gesamte Bestellung ein Volumen von 3,9 Milliarden Dollar. Vor allem der A320neo, die spritsparende Neuauflage des Mittelstreckenfliegers A320, findet reißenden Absatz. Insgesamt gingen 176 Aufträge und Vorverträge für den Flieger ein. Das Management grübelt bereits, wie es den Auftragsberg abarbeiten soll. Knapp ein Jahr nach der Vorstellung liegen Bestellungen für 1450 Exemplare vor. Dank neuer Triebwerke und abgeknickter Flügelspitzen soll der neo 15 Prozent weniger Treibstoff verbrauchen als der langjährige Kassenschlager A320. Die erste Maschine soll im Herbst 2015 ausgeliefert werden.

Nun will Airbus die Produktion möglicherweise noch stärker ausweiten als geplant. Airbus-Verkaufschef John Leahy sprach von 50 Flugzeugen pro Monat. Bisher liegt die Zielmarke bei 42 Maschinen, die Ende 2012 erreicht sein soll. Von der Entwicklung wird auch der Standort Hamburg profitieren, wo ein Teil der Maschinen endmontiert wird. Problematisch sind für Airbus die Zulieferer, die mit dem Nachfragewachstum kaum mithalten können.