80 Mitarbeiter erhalten neue Aufgabe in Hamburg. Zukunft der 20 Leiharbeiter ungewiss

Hamburg. Das Aus ist besiegelt. Die Lufthansa Technik schließt im Mai 2012 in Hamburg ihre Abteilung für Flugzeuglackierungen. "Der Vorstand hat jetzt einen entsprechenden Beschluss gefasst", sagte gestern Thomas Erich, Pressesprecher der Lufthansa Technik, und bestätigte damit einen Bericht des Abendblatts. Der Standort sei angesichts des enormen Preisdrucks in dem Bereich "wirtschaftlich nicht mehr wettbewerbsfähig" gewesen.

Die Flugzeuglackierung soll künftig an anderen Standorten der Lufthansa Technik Gruppe ausgeführt werden, unter anderem in Irland und Ungarn. Zudem seien Kooperationen mit noch nicht benannten Partnern geplant. Im Gegenzug soll das VIP-Geschäft - die Ausstattung von Privat- und Geschäftsflugzeugen - im Hamburger Werk ausgebaut werden. Dazu zählt die Ausstattung, Wartung und Möblierung, die schon heute in der Hansestadt angesiedelt sind. Insgesamt arbeiten im Hamburger Werk 8000 Mitarbeiter.

Keiner der rund 80 Lufthansa-Technik-Beschäftigten in der Flugzeuglackierung soll entlassen werden, versicherte der Unternehmenssprecher. Da nur die Produktion geschlossen werde, seien direkt 40 Mitarbeiter betroffen, "für die individuelle Lösungen in Hamburg gefunden werden sollen", sagte Erich. Dafür würden die betroffenen Mitarbeiter weitergebildet.

Problematisch könnte es aber für 20 Leiharbeitskräfte werden. "Sie könnten arbeitslos werden", fürchtet Ver.di-Gewerkschaftssekretärin Janine Peltier. Über den Beschluss zeigte sie sich "überrascht, erstaunt und fassungslos". Die Flugzeuglackierung in Hamburg sei seit 1971 kontinuierlich nach Gesundheits-, Umweltschutz- und Arbeitsschutzaspekten verbessert worden - und habe dafür sogar Auszeichnungen erhalten. Dies sei unabhängig von der Profitabilität geschehen. Nunmehr kursiere auch unter den Beschäftigten des Triebwerkbereichs die Furcht, ausgelagert zu werden, da zuletzt ein Minus eingefahren worden sei, sagte Peltier.

Der Betriebsrat des Konzerns kritisierte den Beschluss. "Das ist keine kluge Entscheidung, auch nicht aus Unternehmenssicht", sagte der stellver-tretende Betriebsratsvorsitzende Kai Deutzmann. Er schließe nicht aus, dass Kunden kritisch nachfragen werden, ob auch bei den Partnern künftig die hohen Umweltstandards eingehalten werden, für die Lufthansa Technik bisher stehe. "Wir setzen uns für den Erhalt der Lackierung in Hamburg ein, um die ganze Fertigungstiefe in Hamburg zu erhalten. Dazu suchen wir weiter das Gespräch mit dem Vorstand."