Hamburger Modekette gründet Einkaufsgesellschaft in Hongkong. 20 neue Läden in Europa geplant

Hamburg. Die Hamburger Modekette Tom Tailor baut ihre Präsenz in Asien deutlich aus. Um die verlässliche Produktion von Textilien langfristig zu sichern, hat der Konzern jetzt eine eigene Einkaufsgesellschaft mit seinem langjährigen Partner und Modeagenten Asmara International in Hongkong gegründet. Ziel des Joint Ventures, an dem Tom Tailor einen Anteil von 51 Prozent hält, ist es, den Einkauf in Asien künftig besser zu steuern.

Das Modeunternehmen reagiert mit dem Schritt auch auf den sich abzeichnenden Wandel in den asiatischen Schwellenländern. Infolge des Aufschwungs produzieren immer mehr Unternehmen - insbesondere in China - auch für die steigende Nachfrage des aufstrebenden inländischen Mittelstandes, was deren Kapazitäten für Exporte verringert. "Der Beschaffungsmarkt in Asien ist in den letzten Jahren deutlich enger geworden, der Wettbewerb um Kapazitäten nimmt zu", sagt Dieter Holzer, Vorstandschef der Modekette. Eine eigene Präsenz in der Region sei für Tom Tailor deshalb "ein wichtiger Wettbewerbsvorteil, um den optimalen und schnellen Zugriff auf die erforderlichen Produktionskapazitäten zu gewährleisten."

Eine pünktliche Lieferung sei für Tom Tailor besonders wichtig, da in den Filialen jeden Monat eine neue Kollektion angeboten werde. "Die richtige Ware muss in richtiger Menge und Qualität zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein", unterstreicht Holzer. Tom Tailor lässt derzeit rund 90 Prozent seiner Textilien in Asien produzieren, vor allem in China, Bangladesch, Indien und Indonesien.

Aber auch in Europa setzt Tom Tailor auf Wachstum. Bis zum Jahresende sollen 20 weitere Läden eröffnet werden, darunter eine Filiale im niedersächsischen Oldenburg.