Tokio. Im Ringen um die Gunst der Handykunden steht der japanische Elektronikkonzern Sony offenbar vor einer Strategiewende: Nach zehn Jahren Mobilfunkbündnis mit Ericsson aus Schweden wollen die Japaner in dem Geschäft nun allein den Ton angeben. Sony verhandele mit seinem Partner über eine Übernahme der Ericsson-Anteile an dem Gemeinschaftsunternehmen, sagte eine mit dem Vorhaben vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters. Analysten schätzen das Volumen eines solchen Deals auf mehr als 1,3 Milliarden Euro. Den Schweden käme Experten zufolge ein Ausstieg aus dem Zuschussgeschäft gelegen.

Im harten Konkurrenzkampf mit Apple, Nokia und Samsung macht den Japanern nicht zuletzt der Markenmix ihrer Produktpalette zu schaffen. So bietet Sony Tablet-Computer unter der eigenen Marke an, während die davon gar nicht mehr so weit entfernten Smartphones unter dem Logo Sony Ericsson in den Regalen stehen. Eine Vereinheitlichung der hauseigenen Produkte und der Mobilfunkangebote wäre positiv, sagte der Tokioter JPMorgan-Analyst Yoshiharu Izumi. Ericsson und Sony lehnten auf Anfrage eine direkte Stellungnahme ab.