Aktie schließt am ersten Handelstag in Hongkong nur leicht im Plus. 1,5 Milliarden Euro erlöst

Hongkong. Der Reichtum der Zukunft sitzt nicht mehr in Europa oder den USA. Mehr als die Hälfte der Konzernumsätze erzielt Prada in Asien. Folgerichtig legte der Luxuskonzern seinen Börsengang dahin, wo die Wachstumsraten hoch und die Reichen ausgabefreudig sind: Seit Freitag werden Prada-Aktien an der Börse in Hongkong gehandelt. Das Debüt verlief allerdings verhalten. Am ersten Handelstag schlossen die Aktien der Mailänder mit 39,60 Hongkong-Dollar geringfügig im Plus. Prada hatte die Aktien zu 39,50 Hongkong-Dollar ausgegeben, hatte ursprünglich sogar 48 Hongkong-Dollar haben wollen. "Unglamourös", nannten italienische Medien das Debüt.

China gilt als der weltweit am schnellsten wachsende Markt für Luxusgüter, an dem sich Prada ein großes Stück sichern will. "Wir öffnen ein neues Kapitel für die Luxusprodukte", sagte Prada-Chef Patrizio Bertelli. Rund 1,5 Milliarden Euro nahm die Firma für 20 Prozent der Anteile ein. Er überreichte der Hongkonger Börse eine in Glas eingefasste Prada-Handtasche aus leuchtend-rotem Leder als Geschenk.

Gestört wurde der Börsengang von zwei Dutzend Demonstranten, die gegen Diskriminierung protestierten. Eine frühere Prada-Managerin in Japan war entlassen worden, weil sie laut einem führenden Prada-Manager nicht dem "Prada-Stil" entsprach.