Großauftrag auch für Boeing: 38 Flieger vom Typ 737 verkauft

Hamburg. Das Jahr 2011 beginnt gut für Airbus: Der britische Billigflieger EasyJet kauft 15 Mittelstreckenjets vom Typ A320. Der Listenpreis für diese Maschinen liegt nach Angaben von EasyJet bei rund 1,1 Milliarden Dollar (825 Millionen Euro), allerdings habe man "erhebliche Vergünstigungen" ausgehandelt. Gleichzeitig wandelt die Gesellschaft eine frühere Order über 20 A319 um. Statt der kleineren A319 werde EasyJet nun 20 größere A320 abnehmen, teilte Airbus mit.

Auch diese Änderung ist eine gute Nachricht für den europäischen Flugzeugbauer, denn ein A320 ist laut Airbus-Katalog um sieben Millionen Dollar teurer als ein A319.

Bei EasyJet fliegen 182 Airbus-Jets und elf Boeing-Maschinen

EasyJet ist einer der weltweit größten Airbus-Kunden dieser Jets mit einem Mittelgang und hat bereits 242 Flugzeuge der A320-Familie bestellt. 182 der Flieger sind bereits im Einsatz. EasyJet-Chefin Carolyn McCall hatte bereits im November den weiteren Ausbau der Flotte angekündigt. Der Ryanair-Konkurrent will sich mit zusätzlichen Städteverbindungen und einem neuen flexiblen Tarif stärker als bisher auf Geschäftsreisende konzentrieren.

Auch für Boeing beginnt das neue Jahr mit einem Großauftrag. Die Leasingtochter des US-Mittelstandsfinanzierers CIT hat 38 Kurz- und Mittelstreckenflieger vom Typ 737 bestellt und behält sich vor, später sieben weitere Maschinen abzunehmen, wie die Unternehmen mitteilten. Laut Liste sind allein die fest georderten Maschinen mehr als drei Milliarden Dollar wert. Allerdings dürften auch hier Rabatte ausgehandelt worden sein.

Die 737 ist das Brot-und-Butter-Geschäft von Boeing und steht in direkter Konkurrenz zur A320-Familie von Airbus. Die Maschinen werden in der Regel innerhalb eines Landes oder Kontinents eingesetzt und bieten je nach Version Platz für rund 100 bis 200 Passagiere. Die Großbestellung von CIT ist für Boeing auch deshalb ein Erfolg, weil chinesische, russische und brasilianische Flugzeugbauer zunehmend in diesen Markt drängen.

Im vergangenen Jahr hatte Boeing in dieser stückzahlstarken Flugzeugklasse jedoch offenbar die Nase vorn: Der US-Konzern verbuchte bis zum Stichtag 22. Dezember 447 Aufträge für die 737-Typenreihe, Airbus holte bis Ende November nach eigenen Angaben 228 Bestellungen für Maschinen der A320-Familie herein.