Berlin/Hamburg. Das Versicherungsunternehmen Ergo, zu dem auch die frühere Hamburg-Mannheimer gehört, plant offensichtlich ein umfangreiches Sparprogramm. Der Konzern habe eine "Vertriebsinitiative zur Verbesserung der Beratungsqualität" gestartet, sagte eine Ergo-Sprecherin gestern der Nachrichtenagentur dapd. "Wir gehen davon aus, dass aus den Überlegungen zum Beratungsansatz auch Konsequenzen für Vertriebsprozesse und -strukturen folgen", fügte sie hinzu. An den spartenübergreifenden Beratungsansätzen dürfte sich dabei nichts ändern, sagte die Sprecherin.

Einem Bericht des "Manager Magazins" zufolge steht der Versicherer vor einem Restrukturierungsprogramm. Das Programm werde die Dimensionen der Sanierungsrunde von 2008 erreichen, wird ein Konzerninsider in dem Bericht zitiert. Damals sei es um 180 Millionen Euro an Einsparungen und den Abbau von 1800 Jobs gegangen. Ergo bestätigte diese Zahlen nicht. "Solche oder ähnliche Zielgrößen liegen der gestarteten Vertriebsinitiative nicht zugrunde", so die Sprecherin. Zu Ergebnissen und Zahlen könne das Unternehmen zum jetzigen Zeitpunkt noch nichts sagen. Ergo war 2011 sowohl wegen einer Party von Versicherungsvermittlern mit Prostituierten als auch wegen dubioser Vertriebsmethoden ins Zwielicht geraten. So waren Riester-Verträge zum Nachteil von Kunden berechnet worden.