Frankfurt/München. Der Millionendeal zwischen der Deutschen Bank und den Erben des Medienunternehmers Leo Kirch ist geplatzt. Damit geht der seit zehn Jahren geführte Streit um eine angebliche Verantwortung der Bank und ihres ehemaligen Vorstandschefs Rolf Breuer für den Zusammenbruch des Kirch-Konzerns 2002 weiter. Schon bald steht die nächste Runde vor Gericht an.

Der Vorstand der Bank lehnte "nach sorgfältiger Prüfung" einen außergerichtlichen Vergleich zur Beilegung des Konflikts ab, hieß es gestern. Im Raum stand die Zahlung von gut 800 Millionen Euro. Im Gegenzug sollte die Kirch-Seite auf alle Schadenersatzforderungen verzichten. "Auf der Basis dieser Prüfung, auch unter Berücksichtigung internen und externen Rechtsrats, hat der Vorstand einvernehmlich entschieden, den Vergleichsvorschlag nicht anzunehmen", teilte die Bank in Frankfurt mit.

Auslöser des Konflikts war eine Äußerung Breuers in einem Fernsehinterview Anfang Februar 2002. Angesprochen auf Kirchs Kreditwürdigkeit hatte der Banker der Nachrichtenagentur Bloomberg damals gesagt: "Was alles man darüber lesen und hören kann, ist ja, dass der Finanzsektor nicht bereit ist, auf unveränderter Basis noch weitere Fremd- oder gar Eigenmittel zur Verfügung zu stellen."