Hamburg. Ältere Menschen über 60 mussten im vergangenen Jahr häufiger ihre private Insolvenz anmelden. Betroffen seien vor allem Arbeitnehmer mit einem geringen Einkommen, teilte die Hamburger Wirtschaftsauskunftei Bürgel mit. In Hamburg erhöhte sich den Angaben zufolge die Zahl der Privatinsolvenzen von Senioren um 3,8 Prozent auf 265 Fälle.

Gerade bei den Frauen seien viele der Betroffenen geringfügig oder befristet beschäftigt oder arbeiteten in Teilzeit, heißt es. Neben dem weiter sinkenden Rentenniveau tragen auch Arbeitslosigkeit und Niedriglöhne dazu bei, dass immer mehr Menschen im Alter von Armut bedroht sind.

Gegenüber dem Vorjahr stiegen die Privatinsolvenzen in der Altersgruppe ab 60 Jahren im vergangenen Jahr bundesweit um 6,7 Prozent auf 10 173 Fälle. In der Mehrzahl mussten mit 59,5 Prozent Männer Insolvenz anmelden, der Anstieg war allerdings bei den Frauen höher. Bei ihnen war ein Plus von 12,3 Prozent zu verzeichnen, bei den Männern lediglich von 3,3 Prozent. Insgesamt melden jährlich bis zu 140 000 Bundesbürger aller Altersgruppen Privatinsolvenz an.

Im Vergleich der Bundesländer verzeichnet Bremen mit einem Anstieg um 20 Prozent bei den Privatinsolvenzen in der Altersgruppe 60 Jahre und älter den höchsten Wert, knapp gefolgt von Hessen (plus 19,4 Prozent). In fünf Bundesländern sinken dagegen die Privatinsolvenzen in der entsprechenden Altersgruppe. Den stärksten Rückgang meldet Schleswig-Holstein mit einem Minus von 9,7 Prozent.