Der Airport Hamburg fertigt im Jahr 2011 fast 13,6 Millionen Passagiere ab. Wachstum durch größere Maschinen und Langstreckenflüge.

Hamburg. Der Flughafen Hamburg Fuhlsbüttel verzeichnet für 2011 einen neuen Passagierrekord. Im vergangenen Jahr wurden rund 13,56 Millionen Passagiere abgefertigt, teilte Flughafenchef Michael Eggenschwiler, Chef von Hamburg Airport, gestern mit. Das sind 4,6 Prozent mehr als im Jahr 2010. Der Flughafen verzeichnete im Durchschnitt täglich 433 Starts und Landungen und 37.150 Fluggäste. Hamburg Airport gehört zu 51 Prozent der Stadt Hamburg und zu 49 Prozent dem Baukonzern Hochtief.

Eggenschwiler hält 14 Millionen Passagiere in Hamburg jährlich in absehbarer Zeit für möglich. Der Flughafen sei technologisch auf dem neuesten Stand und durch die umfassenden Modernisierungen der vergangenen Jahre eng an die Stadt angebunden, unter anderem durch die neue S-Bahn-Verbindung zu den Terminals.

In ihrer Wachstumsstrategie setzt die Flughafengesellschaft auf weitere Direktflüge der Linien, aber auch auf bessere Auslastung und den Einsatz größerer Maschinen in den bestehenden Verbindungen. Die Anzahl der Sitze pro Flug stieg von 131 auf 137, die Zahl der Flugbewegungen aber wuchs im Vergleich zum Vorjahr nur leicht um 0,6 Prozent auf 158 088. Flughäfen wie Frankfurt oder München waren 2011 stärker gewachsen als Hamburg. Allerdings dienen sie auch besonders intensiv als Drehkreuze für nationale und internationale Verbindungen.

Ende August hatte die Fluggesellschaft China Eastern eine Direktverbindung in Hamburgs Partnerstadt Shanghai mit zwei Flügen je Woche aufgenommen. Zweimal täglich fliegt die Linie Emirates von Hamburg direkt nach Dubai. United Airlines fliegt von Hamburg täglich nach New York. Mit dem Sommerflugplan sollen laut Hamburg Airport Direktverbindungen nach St. Petersburg, Marseille, Toulouse, Venedig, Dubrovnik und der Kanalinsel Jersey hinzukommen. Als Ziele für künftige Direktverbindungen hält Eggenschwiler auch Chicago, Miami, Peking, Bangkok oder die Metropolen Indiens für möglich. Direkte Fernverbindungen dürften zunehmen, weil mit der Boeing 787 Dreamliner und dem Airbus A350 zwei neu entwickelte Langstreckenjets an den Markt kommen.

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"Der Hamburger Flughafen hat mit rund 40 Prozent einen besonders hohen Anteil an Geschäftsreisenden", sagte der Hamburger Luftfahrtexperte Cord Schellenberg dem Abendblatt. "Gerade diese Passagiergruppe bevorzugt Direktflüge. Mit größeren Maschinen wiederum können deutlich mehr Passagiere befördert werden, ohne die Zahl der Start- und Landebewegungen signifikant ausweiten zu müssen." Besonderes Potenzial für Hamburg sieht Schellenberg bei den aufstrebenden Fluggesellschaften aus den arabischen Ländern wie Emirates, Qatar Airways oder Etihad. "Durch die kürzlich erhöhte Beteiligung bei der zweitgrößten deutschen Fluggesellschaft Air Berlin rückt Etihad dem deutschen Markt ja noch einmal ein Stück näher - warum nicht auch dem Flughafen Hamburg?", sagte Schellenberg. Etihad fliegt Hamburg bislang nicht an. Er halte es auch für realistisch, dass Emirates in naher Zukunft erstmals regelmäßig das Großraumflugzeug A380 auf den Direktflügen zwischen Hamburg und Dubai einsetze. "Das wäre eine zusätzliche Werbung für Hamburg Airport."

Der Hamburger Flughafen ist der dienstälteste Deutschlands und einer der ältesten weltweit. 2011 feierte Fuhlsbüttel das Jubiläum zum 100-jährigen Bestehen des Betriebs.