Frankfurt. Der Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) droht wegen des Arbeitskampfes der Fluglotsen im Herbst 2011 eine Schadenersatzklage über 3,2 Millionen Euro. Lufthansa, Air Berlin und Ryanair hätten die Klage von einem gemeinsamen Rechtsanwalt vorbereiten lassen, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung".

Zwar wurde während des Tarifstreits letztlich nicht gestreikt, weil der Konflikt per Schlichtung beigelegt wurde. Aber allein wegen der Streikdrohung der Lotsen hätten die Fluggäste massenhaft ihre Buchungen storniert. Die Arbeitskampftaktik sei "wirtschaftlich gezielt" gegen die Airlines gerichtet gewesen und hätte wie eine "partielle Betriebsblockade" gewirkt. Eine Lufthansa-Sprecherin bestätigte, die Klage Ende 2011 eingereicht zu haben. Als "unbeteiligte Dritte", habe die Airline "einen massiven Schaden erlitten".

Die Fluglotsengewerkschaft zeigte sich empört. "Wenn diese Klage Erfolg hat, dann können wir das Streikrecht in diesem Land gleich abschaffen", sagte ein GdF-Sprecher. Es sei absurd, dass die GdF für einen Streik, der nie stattgefunden habe, zahlen solle.