Frankfurt. Die Deutsche Bank drückt bei der Integration der Postbank aufs Tempo. Beide Unternehmen teilten mit, dass sie mit Verhandlungen über einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag begonnen haben. "Sicherlich hätten wir nach Wirksamwerden des Vertrags mehr Möglichkeiten, die Postbank in den Deutsche-Bank-Konzern zu integrieren", sagte ein Institutssprecher gestern. Eine Hauptversammlung der Postbank - bisher vorgesehen für den 5. Juni - muss dem Vertrag zustimmen. Dafür ist eine Dreiviertelmehrheit nötig.

Die Deutsche Bank hält derzeit etwas mehr als die Hälfte an der Postbank. "Wir gehen davon aus, dass wir Ende Februar über 90 Prozent der Aktien der Postbank halten werden", sagte der Sprecher. Dazu wolle die Deutsche Bank eine Option ziehen, um die restlichen Anteile von der Deutschen Post zu erwerben. Die Postbank-Aktien legten gestern in der Spitze um bis zu 4,7 Prozent auf 26,10 Euro zu - ein 16-Monats-Hoch. Spekulationen der vergangenen Wochen, dass die Deutsche Bank Postbank-Aktien zukaufen werde, um bereits im Februar auf mehr als 95 Prozent Aktienbesitz zu kommen, kommentierte der Sprecher nicht. Ab der Schwelle könnten die Kleinaktionäre hinausgedrängt werden.