Das Konzept einer "Hafenkooperation Unterelbe" gibt es schon einige Jahre. Die Unternehmen und Hafenverwaltungen von Hamburg bis Cuxhaven kennen die Vorteile einer engeren Zusammenarbeit in der Region. Auch die Politik der Anrainerländer Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein preist diese Idee als Ausdruck wirtschaftlicher Vernunft.

Dennoch erscheint es nicht so, als würde eine gemeinsame Entwicklung oder Vermarktung von Hamburg, Stade, Glückstadt, Brunsbüttel und Cuxhaven wirklich als Herzensangelegenheit betrachtet. Mancher in der Hamburger Hafenwirtschaft zürnt noch immer, dass der Rohstoff für die Kupferhütte Aurubis seit einigen Jahren nicht mehr im Hamburger Hafen, sondern in Brunsbüttel von Seeschiffen auf die Zubringer zur Peute verladen wird. Und sitzen nicht gerade hinterm Deich in Cuxhaven besonders viele Gegner der Elbvertiefung?

Vielleicht sind die Möglichkeiten einer unterelbischen Hafenallianz noch längst nicht ausgeschöpft oder auch nur ausgedacht. Dabei liegt hier eine große Chance: Der Hamburger Hafen, dem tendenziell Flächen fehlen, könnte im Zusammenspiel mit den kleineren Partnern besser atmen. Die Nachbarhäfen, die teils in strukturschwachen Regionen liegen, bekämen neue Impulse für Wachstum.

Der Hauptkonkurrent der gesamten Unterelberegion ist Europas größter Seehafen Rotterdam. Der baut seine Kapazität unverdrossen und in großen Schritten aus. Mit mehr gemeinsamer Initiative und enger abgestimmter Planung könnten die Elbehäfen hier ein noch viel besseres Gegengewicht schaffen als bislang. Denn alle leben vom selben Strom.