Geoje. Die Krise der Schifffahrt ist noch nicht ausgestanden, doch der Hamburger Charterreeder Claus-Peter Offen leitet eine neue Runde im Wettbewerb um die größten und effizientesten Containerschiffe ein. Am Freitag wurde auf der Daewoo-Werft im südkoreanischen Geoje sein neuer Frachter "CPO Savona" getauft. Das Schiff geht an diesem Sonntag für die italienisch-schweizerische Reederei MSC auf seine erste Fahrt nach Europa. Mit mehr als 14 000 Containereinheiten (TEU) ist die "CPO Savona", die künftig unter dem Namen "MSC Savona" fahren wird, das nach Ladekapazität größte Containerschiff der Welt. Die Reederei Offen verchartert insgesamt neun dieser Riesen für jeweils 15 Jahre an MSC.

"Dieses Schiff ist unser neues Flaggschiff und dieser Tag einer der wichtigsten Tage in der 40-jährigen Geschichte unseres Unternehmens", sagte Offen sichtlich bewegt, nachdem seine 14-jährige Tochter Anna das Schiff getauft hatte. Die "CPO Savona" ist das 100. Schiff der Reederei. "Die Krise der Schifffahrt hat ihren Höhepunkt überschritten, und wir wollen mit diesem Schiff und seinen Schwesterschiffen beweisen, dass wir für die Zukunft gerüstet sind", sagte Offen. Insgesamt habe man derzeit ein Orderbuch von vier Milliarden Dollar, es umfasse 20 Neubauten bei Daewoo in Südkorea und acht Neubauten bei einer Daewoo-Werft in Rumänien. Zu diesem Bestand zählen auch acht der "Savona"-Schwesterschiffe, die Offen nach dem Bau direkt in das Eigentum von MSC weitergibt.

Die Reederei Offen ist eine der weltweit führenden Charterreedereien, die die Finanzierung von Schiffen organisieren, Frachter bauen lassen und sie dann mit eigenen Besatzungen an Linienreedereien vermieten. Offen betreibt neben Containerschiffen auch Tanker und Massengutfrachter.

Der Bau der "CPO Savona" kostete rund 170 Millionen Dollar. Das Schiff ist von den Abmessungen her kleiner als die "Emma Maersk" und ihre sieben Schwesterschiffe der dänischen Reederei Maersk. Aufgrund einer neuen Konstruktion kann das neue Schiff dennoch mehr Container laden. Die Brücke wurde vom Maschinenhaus getrennt und steht relativ weit vorn auf dem Schiff. Deshalb können die Container an Deck durchgehend höher gestapelt werden als bei den bislang üblichen Containerschiffstypen, ohne das vorgeschriebene Sichtfeld auf der Brücke zu beeinträchtigen.

Die "CPO Savona" ist 366 Meter lang und 51 Meter breit. Ihre Hauptmaschine leistet 95 000 PS. Sie hat voll beladen einen Tiefgang von 16 Metern. Hamburg kann das Schiff mit viel Ladung auch nach der geplanten Elbvertiefung nicht anlaufen. In Europa soll in Valencia, Felixstowe, Rotterdam und Antwerpen festgemacht werden.