Zwei der bekanntesten Modemarken der Welt kommen zusammen: Tommy Hilfiger und Calvin Klein. Das ungleiche Duo schickt sich an, die Branche aufzurollen. "Die Kombination wird eines der größten und mächtigsten Bekleidungsunternehmen der Welt schaffen", sagte gestern Emanuel Chirico. Der Chef des US-Modekonzerns Phillips Van Heusen, zu dem Calvin Klein gehört, lässt sich die Übernahme von Tommy Hilfiger rund 3,0 Milliarden Dollar (2,2 Milliarden Euro) kosten.

Tommy Hilfiger stehe für "cooles amerikanisches Design", schwärmte der Modeboss, Calvin Klein für "zeitgenössisch-moderne" Kleidung. Tommy Hilfiger ist vor allem in Europa beliebt, Calvin Klein hat den Großteil seiner Fans in den USA. Zusammen kommen die beiden Marken auf einen Umsatz von 4,6 Milliarden Dollar - in der zersplitterten Modewelt eine gewaltige Summe.

Verkäufer ist der britische Finanzinvestor Apax Partners, der Tommy Hilfiger vor gut vier Jahren für etwa die Hälfte des jetzt aufgerufenen Preises übernommen hatte. Apax brachte die abgewirtschaftete Marke mit viel Mühe auf Vordermann. Die Rapperszene hatte die Marke in den 90er-Jahren groß gemacht und sie später fallen lassen. Mit dieser Vorgeschichte war Hilfiger-Kleidung für die Masse der Amerikaner untragbar. Apax verlegte den Hauptsitz der Modefirma nach Amsterdam und baute die Marke im höherpreisigen Segment in Europa neu auf. Heute verkaufen wieder mehr als 1000 Läden weltweit die Kleidung.