Hamburg. Airbus hat den US-Rivalen Boeing im vergangenen Jahr sowohl bei der Produktion als auch bei den Neubestellungen hinter sich gelassen. Mit 498 ausgelieferten Jets erzielte Airbus im Krisenjahr 2009 sogar einen neuen Rekord, wie aus Firmenkreisen gegenüber dem Abendblatt verlautete. Zudem übertrafen die Europäer die eigene Zielmarke: Angestrebt wurde, die Vorjahreszahl von 483 Auslieferungen wieder zu erreichen. Boeing übergab im abgelaufenen Kalenderjahr 481 Ziviljets an die Kunden.

Noch deutlicher hat Airbus bei den Bestellungen die Nase vorn: Mit dem jüngsten Auftrag von Turkish Airlines über 20 Maschinen dürfte der Flugzeugbauer das selbst gesteckte Ziel von brutto 300 Bestellungen erreicht haben. Nach Abzug von Stornierungen verblieben mindestens 224 Aufträge.

Boeing dagegen meldete bis Jahresende brutto 263 Orders, netto stehen jedoch nur noch 142 in den Büchern.

Heute will sich Airbus auf der Jahrespressekonferenz im spanischen Sevilla zu den Perspektiven für das laufende Jahr äußern. Dabei dürften die Beschäftigten besonders gespannt auf Aussagen von Firmenchef Thomas Enders zur Fertigungsplanung warten. Angesichts der schwierigen Finanzlage bei zahlreichen Kunden hatte Airbus bereits seit Oktober 2009 die Produktion des Verkaufsschlagers, der A320-Typenfamilie für Kurz- und Mittelstrecken, von zuvor 36 Flugzeugen im Monat auf 34 zurückgefahren.

In wenigen Tagen erreicht das Unternehmen allerdings auch einen neuen Meilenstein: Airbus feiert am 18. Januar die Auslieferung seines 6000. Flugzeugs. Es ist ein A380-Riesenjet für die arabische Fluggesellschaft Emirates aus Dubai. Insgesamt ist es die 25. Maschine vom Typ A380, die Airbus ausliefert. Zumindest hierbei hat der Hersteller im vergangenen Jahr allerdings sein Ziel verfehlt: Anstatt der geplanten 13 Auslieferungen gelangen offenbar nur zehn.