Die Wirtschaftskrise hat alle vier großen Werften in Ostdeutschland mit insgesamt mehr als 4000 Mitarbeitern erfasst. Der Schiffbau ist die Schlüsselindustrie des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Die Betriebe in Wismar und in Rostock mussten unter ihrem früheren Eigentümer Wadan Yards im Sommer Insolvenz anmelden. Der neue Investor Vitali Jussufow wirbt unter dem neuen Unternehmensnamen Nordic Yards um Aufträge. Schwer angeschlagen sind auch die Werften der Bremer Hegemann-Gruppe in Stralsund und in Wolgast. Nur mit staatlicher Finanzhilfe können sie derzeit weiterarbeiten.

Die Werften in Mecklenburg-Vorpommern gehörten vor der deutschen Einheit zum Schiffbau-Kombinat der DDR. In den 90er-Jahren wurden sie mit finanziellen Mitteln aus Deutschland und von der EU saniert und teils neu gebaut. Heute zählen die vier Werften zu den modernsten in Europa. Allerdings hatten sie sich zuletzt stark auf den Bau von Containerschiffen konzentriert. Dieses Segment wurde von der Krise des Welthandels und der Finanzmärkte hart getroffen, etliche Bauaufträge platzten. In Wismar und in Rostock sollen künftig vor allem Spezialschiffe für den russischen Markt und für Offshore-Windparks gebaut werden.

Mit einer Reportage über die Werft in Wismar endet die fünfteilige Abendblatt-Serie über die Krise des deutschen Schiffbaus.