Nur acht zumeist kleinere Aufträge hat der deutsche Schiffbau in diesem Jahr gewinnen können. 50 Aufträge im Wert von rund 1,7 Milliarden Euro hingegen wurden 2009 storniert, und weitere 20 seien akut gefährdet, weil die Endfinanzierung nicht gesichert sei. Das teilte die Bundesregierung diese Woche auf eine Kleine Anfrage der Linkspartei-Fraktion im Bundestag mit. Trotz finanzieller Hilfen aus dem Deutschlandfonds bleibe den Werften keine Alternative dazu, sich auf den Bau von Spezialschiffen zu konzentrieren.

Der Wert des Auftragsbestands im heimischen Schiffbau lag Ende September bei rund zehn Milliarden Euro gegenüber dem Höchststand von 15,4 Milliarden Ende 2007. Der aktuelle Wert ist immer noch fast doppelt so hoch wie die Auftragssumme im Jahr 2002, dem schwierigsten Jahr des vorangegangenen Abschwungs. Die Bedingungen haben sich seither jedoch stark verändert: Die führenden Schiffbaunationen Südkorea und China haben massiv in neue Werftkapazitäten investiert, mit denen sie die Branche weltweit unter steigenden Druck setzen.

Das Abendblatt berichtet über die Krise mit einer Reportage-Serie von fünf norddeutschen Werften.