Hamburg. Bei seinen Ex-Beschäftigten genießt Thomas Middelhoff nicht gerade den besten Ruf. Der frühere Arcandor-Chef wurde bei einer Demonstration im Oktober von den Quelle-Mitarbeitern als geldgieriger Manager verspottet. Nun berichtet der "Spiegel" über einen Vorgang, der wieder kein gutes Licht auf den umtriebigen Manager wirft. Noch wenige Monate vor seinem Zusammenbruch soll der Arcandor-Konzern mit einer Millionensumme Elite-Universitäten gefördert haben. Und Middelhoff selbst habe noch einen Tag vor seinem Ausscheiden eine Überweisung von 715 000 Pfund (rund 800 000 Euro) nach Oxford angeordnet. Der Aufsichtrat sei über diese Aktivitäten offenbar nicht informiert worden. Für die Förderung habe Middelhoff als Arcandor-Chef einen Sitz im Beirat des Forschungsinstituts der Said Business School der Universität Oxford erhalten.

Ein Sprecher des Insolvenzverwalters bestätigte, dass es eine Kooperation von Arcandor mit Elite-Hochschulen gegeben habe. Die Verträge würden geprüft. Ein Sprecher von Thomas Middelhoff rechtfertigte die Sponsoring-Aktivitäten. Gemessen am Umsatz des 20-Milliarden-Euro-Konzerns Arcandor handele es sich bei den Fördersummen um geringe Beträge, die auch nicht vom Aufsichtsrat hätten genehmigt werden müssen.