Eine gewisse Ironie klingt dabei schon mit: Größtes Sorgenkind von Airbus-Chef Thomas Enders, der wegen seines Rangs als Reserveoffizier gern "Major Tom" genannt wird und früher die Rüstungssparte des Mutterkonzerns EADS leitete, ist nun ausgerechnet ein militärisches Flugzeugprogramm. Es drohen Milliardenverluste für Airbus, und wenn man sich mit den europäischen Regierungen nicht auf eine für beide Seiten irgendwie gerade noch tragbare Verteilung der immensen Mehrkosten einigen kann, stürzt das Prestigeprojekt ab.

Angesichts der noch nicht überwundenen Wirtschaftskrise ist die harte Haltung der Bundesregierung nachvollziehbar: Man mag den Bürgern nicht zumuten, schon wieder ein tiefes Loch mit Steuergeldern stopfen zu müssen. Doch die europäische Politik trägt eine Mitverantwortung für die A400M-Misere, weil man Airbus einst drängte, die Triebwerke von unerfahrenen heimischen Herstellern einzukaufen. Außerdem: Zahlt man nicht, müssten eben US-Flieger angeschafft werden.