Paris. United Airlines setzt erstmals für Interkontinentalflüge auf Airbus. Die US-Fluggesellschaft hat bei Airbus 25 Langstreckenmaschinen des Typs A350 XWB im Wert von sechs Milliarden Dollar gekauft. Gleichzeitig bestellte United bei ihrem Traditionslieferanten Boeing 25 Maschinen des "Dreamliners" 787 und erwarb Optionen auf jeweils 50 weitere A350 und B787. Die A350 würden von 2016 bis 2019 ausgeliefert, sagte Airbus-Verkaufschef John Leahy.

"Wir sind nicht enttäuscht darüber, den Auftrag zu teilen, sondern wir freuen uns", sagte Leahy gestern der Deutschen Presseagentur in Paris: "Es ist das erste Mal, dass wir unsere Großraumflugzeuge bei der drittgrößten Fluggesellschaft der Welt unterbringen." United und Boeing säßen beide in Chicago und hätten sehr enge Bindungen. Die Fluggesellschaft hatte zuletzt 1998 Flugzeuge bestellt. Die A350 und die B787 sind direkte Konkurrenten. Boeings 787 bietet je nach Version 210 bis 330 Plätze und soll Ende 2010 auf den Markt kommen. Airbus legt die A350 für 270 bis 350 Passagiere aus und will sie ab 2013 an die Kunden liefern. Die beiden Neuentwicklungen bestehen weitgehend aus Verbundstoffen, die leichter sind und dadurch Sprit sparen.

Ein Rückschlag für den US-Flugzeugbauer droht aus Irland. Der Billigflieger Ryanair will einen Auftrag über 200 Flugzeuge platzen lassen, sollte Boeing im Streit über Lieferbedingungen nicht bis kommende Woche einlenken. Ryanair-Chef Michael O'Leary: "Wir sind uns mit Boeing beim Preis weitgehend einig geworden, aber ein Abschluss ist unwahrscheinlich, weil der Konzern jetzt die Lieferbedingungen ändern will."