Frankfurt. Die Kreditwürdigkeit Griechenlands hat sich weiter verschlechtert. Die Ratingagentur Fitch hat gestern ihr Rating für das Mitglied der Eurozone von A- auf BBB+ reduziert. Dabei wurde der Ausblick auf "Negativ" belassen. Begründet wurde die Herabstufung mit der schlechten Lage des griechischen Staatshaushalts. Bereits am Montag hatten die Ratingagenturen Standard & Poor's und Moody's angekündigt, ihre bisherige Ratings auf eine mögliche Herabstufung hin zu überprüfen. S & P bewertet Griechenland noch mit A- und Moody's mit A1. Eine Herabstufung verteuert den Schuldendienst des Landes.

Der Eurokurs geriet nach der Herabstufung von Fitch unter Druck. Nach dem Regierungswechsel im Oktober hatte sich herausgestellt, dass die Neuverschuldung mit 12,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im Jahr 2009 doppelt so hoch ausfallen wird, wie die Vorgängerregierung prognostiziert hatte. Das Land wird 2010 mit einem Schuldenstand von fast 125 Prozent des Bruttoinlandsproduktes Italien überholen und den höchsten Fehlbetrag aller Länder der Eurozone aufweisen. Der Präsident der Europäischen Zentralbank, Jean-Claude Trichet, hatte die Lage in Griechenland als "sehr schwierig" bezeichnet. Noch vergangene Woche hatte EU-Kommissar Joaquin Almunia betont, dass Griechenland "nie" zahlungsunfähig werden würde, da es die Rückendeckung der EU habe. In der Bundesbank herrscht jedoch Widerstand gegenüber unterstützenden Maßnahmen für Griechenland.