Die Charme-Offensive der General-Motors-Manager ist in vollem Gange. Sie loben die Beschäftigten bei Opel wegen ihrer guten Arbeit, versprechen den Erhalt aller deutschen Werke und machen den geplanten Jobabbau von mehreren Hundert Ingenieursstellen überraschend rückgängig. Und auch den Politikern stellen die Bosse aus den USA gute Zeugnisse aus. Sie lassen sich lächelnd, Hände schüttelnd mit Ministern fotografieren und loben die "konstruktiven Gespräche". Doch letztlich - in diesem Punkt sollte sich niemand etwas vormachen - geht es der GM-Spitze nur ums Geld.

2,7 Milliarden Euro Staatshilfen verlangen die Amerikaner, um das Überleben von Opel zu garantieren. Die Beschäftigten haben ihre finanzielle Hilfe bereits zugesagt. Aus Angst, ihre Jobs zu verlieren, wollen sie auf Gehalt verzichten. Es steht zu befürchten, dass auch die Politiker mit Blick auf Wahlen und den drohenden Verlust von Arbeitsplätzen Steuergelder lockermachen werden. Erpressung und Charme liegen im Fall Opel dicht beieinander.