Es war einmal: Daimler formte aus den Autos mit dem Stern die wertvollste Marke der Welt. Mercedes wurde zum Synonym für deutsche Wertarbeit. Doch dann machten die Stuttgarter den milliardenschweren Fehler, sich mit Chrysler zusammenzutun. Sie erlebten, dass der Qualitätsanspruch im amerikanischen Autobau ein anderer ist. Inzwischen fährt Mercedes im Premiummarkt nicht mehr vorneweg. BMW und Audi haben gleichgezogen.

Daimler geht mit der aktuellen Entscheidung für mehr Produktion in den USA ein Risiko ein. Die erhofften Wechselkurs-Vorteile sind womöglich nur von kurzer Dauer. Ein neuerlicher Rückschlag bei der Qualität aber würde die Strahlkraft des Sterns auf Jahre mindern. Die Mitarbeiter in Sindelfingen protestieren zu Recht gegen die drohende Schwächung des Standorts Deutschlands. Nur wenn Daimler sein gutes Image mit aller Kraft zu bewahren versteht, werden die Kunden für einen Mercedes auch in Zukunft Premiumpreise bezahlen - und damit Jobs in Deutschland sichern.