Bei Opel ist mit der ungeliebten Rückkehr unter das Dach der US-Mutter GM genau das eingetreten, was insbesondere die deutschen Beschäftigten und Branchenkenner immer befürchtet hatten. Der Auftritt des GM-Managers Nick Reilly gestern in Rüsselsheim verlief ohne Anzeichen für einen strategischen Neubeginn. Er brachte weder innovative Modellideen mit, noch beförderte er die Motivation der Mitarbeiter. Reilly sprach über Stellenabbau, über Kosten und Überkapazitäten. Kein Wort über Kundenwünsche oder Investitionen in alternative Antriebe.

Reilly sollte seine Zeit nicht damit vergeuden, Politiker im Ringen um Staatshilfen gegeneinander auszuspielen, sondern Partner für die gemeinsame Entwicklung von neuen Technologien suchen. Die deutschen Hersteller machen dies im Wettlauf um die Innovationsführerschaft vor. Langfristig wird Opel nicht mit Sanierungsplänen und Subventionen überleben können, sondern nur, wenn wieder die Kunden im Mittelpunkt stehen.