Frankfurt. Die weltweite Autoindustrie erholt sich offenbar rascher als erwartet. Grund seien die vielen Konjunkturprogramme sowie die schnellere Erholung der Weltwirtschaft, heißt es in einer aktuellen Studie des Center Automotive Research (CAR) an der Universität Duisburg-Essen.

Bereits im Jahr 2012 werde der Autoverkauf weltweit wieder auf ein Rekordniveau von 59,9 Millionen verkauften Fahrzeugen steigen. Vor allem wichtige Märkte des US-Autoherstellers General Motors (GM) wüchsen kräftig, sagte CAR-Direktor Ferdinand Dudenhöffer.

"Für Deutschland bedeutet dies, dass der neue GM-Konzern durch die Stärkung seiner Hauptmärkte im Jahr 2010 die Möglichkeit hat, ohne Staatshilfe das Unternehmen Opel zu sanieren." Es mache keinen Sinn, Unternehmen, deren Märkte im Aufschwung sind, mit Staatshilfen zu "pampern". Damit würden falsche Signale gesetzt und andere Wettbewerber benachteiligt. GM sei Marktführer in den USA, Kanada und China. "Diese Märkte stehen im Jahr 2010 für ein Volumen von 22,5 Millionen Pkw-Verkäufen oder 41,1 Prozent aller 2010 verkauften Pkw."

Wachstumsmotor der Autobranche bleibe China. Dort erwartet CAR zwischen den Jahren 2009 und 2012 eine Steigerung des Absatzes von geschätzten 8,6 auf 9,9 Millionen Fahrzeuge.

Anders Westeuropa: Hier halte im kommenden Jahr die Talfahrt an. Hauptgrund sei der erwartete hohe Rückgang des deutschen Automarkts. Hier werden dem Experten zufolge die Neuzulassungen 2010 auf 2,8 Millionen Autos sinken - nach etwa 3,78 Millionen in diesem Jahr. Erst 2012 werde der deutsche Automarkt mit 3,2 Millionen Neuzulassungen wieder leicht über dem Niveau von 2007 liegen.

CAR hatte nach eigenen Angaben noch vor einem Jahr damit gerechnet, dass sich die Automobilbranche frühestens 2014 wieder auf dem Niveau von 2007 bewegen würde, als 58,8 Millionen Autos weltweit abgesetzt wurden. In diesem Jahr werden den Schätzungen des Instituts 52,4 Millionen verkauft, 2010 sollen es 54,7 Millionen sein.