Hamburg. Die Wirtschaftskrise kann das Wachstum der Hamburger Optikerkette Fielmann nicht stoppen. Der deutsche Marktführer verkaufte in den ersten neun Monaten mit 4,8 Millionen Brillen 300 000 mehr als im gleichen Zeitraum 2008. Auch der Außenumsatz legte um knapp 35 Millionen auf 837,2 Millionen Euro zu.

Ursache des Wachstums ist unter anderem eine Werbekampagne, deren Kosten allerdings den Gewinn drücken. Der Gewinn vor Steuern betrug bis Ende September 118,4 Millionen Euro, das waren knapp neun Millionen Euro weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Werbeaufwendungen waren vor allem zu Jahresbeginn um mehrere Millionen Euro angehoben worden. Außerdem versucht Fielmann nach Angaben eines Sprechers zurzeit, zusätzliche Marktanteile zu gewinnen. Dazu werde bewusst auf Teile der Gewinnmarge verzichtet, um Kunden langfristig an Fielmann zu binden. Firmengründer Günther Fielmann hatte schon früher erklärt, die Firma werde die Expansion vorantreiben und Zukaufsmöglichkeiten nutzen. In der Kasse liege ein dreistelliger Millionenbetrag. Fielmann eröffnete in den ersten neun Monaten 21 neue Filialen und hat jetzt 640 Verkaufsstellen, vier weitere sind bis Jahresende geplant, 13 272 Beschäftigte arbeiten bei dem Optikkonzern.

Die Börse reagierte auf den Neunmonatsbericht positiv. Die Aktie legte bis zum Abend um 1,7 Prozent auf 52,46 Euro zu. "Die Zahlen unterstreichen die gute Geschäftsentwicklung und die Outperformance der Gesellschaft gegenüber Wettbewerbern", so Christoph Schlienkamp vom Bankhaus Lampe. Auch die Analysten von Merck Finck bekräftigten ihre Kaufempfehlung und erhöhten das Kursziel auf 58 von 53 Euro.