Beschäftigte von Karmann haben wegen des Streits mit Daimler um unbezahlte Rechnungen die Fertigung für das Bremer Mercedes-Werk vorerst eingestellt.

Osnabrück. Weil der insolvente Hersteller Karmann keine Rohkarossen liefere, müsse Mercedes die Produktion des SLK in Bremen vorerst einstellen, sagte gestern in Osnabrück der IG-Metall-Bevollmächtigte Hartmut Riemann. Den bei Karmann mit Mercedes-Aufträgen beschäftigten Mitarbeitern habe man empfohlen, Resturlaub zu nehmen oder Arbeitszeitguthaben abzufeiern. Denn bei einer Schließung mangels Liquidität drohe der Verlust von angesammelten Überstunden und Urlaubsansprüchen.

Nach Angaben von Riemann ruht die Fertigung von Rohkarossen für Mercedes seit vergangenem Donnerstag. Ein Mercedes-Sprecher bestätigte gestern, dass im Bremer Werk der Rohbau am Montag und gestern nicht stattgefunden habe. Über die weiteren Produktionspläne in den kommenden Tagen machte der Sprecher keine Angaben.

Der Karmann-Betriebsrat teilte mit, die Produktion von Zulieferteilen für Mercedes werde so lange ruhen, bis eine Einigung mit dem Konzern über offene Rechnungen erreicht sei. Karmann hatte im Frühjahr Insolvenz beantragt. Das Osnabrücker Unternehmen fertigt unter anderem für Mercedes-Benz Karosserie- und Rohbauteile für den SLK. Die beiden Unternehmen verhandeln seit Wochen über gegenseitige Forderungen in Millionenhöhe.