Es hat einige Jahre gedauert, den Thüringer Wolfgang Tiefensee zu einem Hafenfan zu machen. Als der bisherige Bundesverkehrsminister die deutschen Seehäfen dann so richtig lieb gewonnen hatte, weil Deutschland ohne sie nicht Exportweltmeister wäre, da ging seine Amtszeit auch schon wieder zu Ende.

Was aus seinen Plänen für Norddeutschland wird, ist ungewiss.

Nun übernimmt ein Bayer, Peter Ramsauer, das Verkehrsressort in Berlin und damit auch Mitverantwortung dafür, dass Schiffe von und nach Hamburg immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel haben. Dazu muss die Elbe vertieft werden.

Jahrelang schwamm die Hamburger - und die deutsche - Hafenwirtschaft auf einer Welle des Erfolgs. Die aber ist längst dahin. Die Unternehmen ringen um Gewinne und Arbeitsplätze; die Politik in Berlin und in Hamburg muss die Frage beantworten, wie große Verkehrsprojekte angesichts leerer Kassen solide finanziert werden sollen.

Hafenwirtschaft und Politik streiten nun darüber, wer künftig was bezahlt. Die Unternehmen sehen sich nicht in der Pflicht, Geld für Straßen, Schienen oder Kaikanten aufzubringen. Das sind sie aber. Denn ebenso wenig, wie sich die Stadt aus dieser Verantwortung zurückziehen darf, wird sie die Last künftig allein tragen können.

Partnerschaften zwischen Privatwirtschaft und Stadt werden in den kommenden Jahren der einzig gangbare Weg sein, um den Hafen und seine Anbindungen auf einem zeitgemäßen Stand zu halten. Kapital dafür ist in großen Mengen vorhanden. Weltweit suchen Investoren längst wieder nach guten Renditen. Man muss ausländisches Geld nur in den Hafen hineinlassen. Anders als bisher.